Natur, Kultur und Genuss pur
Mechernich/Nyons – Der Höhepunkt fand im kleinen Örtchen Venterol statt. Gutes Essen, feine Weine und handgemachte Musik waren die Zutaten für einen gelungenen und geselligen französisch-deutschen Abend. „Bis nach Mitternacht wurde zur Musik der Mechernicher Band Von Stülp getanzt“, berichtet Klaus Tiemann vom Freundeskreis Mechernicher-Nyons, der sich mit 53 Personen aufgemacht hatte zur fünftägigen Vereinsfahrt in die französische Partnerstadt.
Los ging es per modernem Fernreisebus der Mechernicher Firma Schäfer Reisen am ersten Ferienmittwoch. Damit die Fahrt nicht zu lang werden sollte, hatte das Team um den Vorsitzenden Wilfried Hamacher kleine kulinarische Überraschungen im Gepäck, mit denen die gesetzlich vorgeschriebenen Pausen des Fahrers genüsslich überbrückt werden konnten.
Ursprüngliche Speisen der Provence
Weil es wie immer um die gelebte und aktive Partnerschaft zwischen den Städten Mechernich und Nyons gehen sollte, verteilten sich die Eifeler Gäste in der überwiegenden Mehrzahl auf die Gastfamilien. Die weiteren Tage, der insgesamt laut Veranstalter sehr gelungenen Fahrt, gestalteten sich sehr abwechslungsreich. Dafür hatte der Vorsitzende Wilfried Hamacher mit einem detailliert ausgearbeiteten Programm gesorgt.
Die Stadtführung durch Nyons war ebenso beliebt, wie der Besuch des Nyonser Marktes mit den vielfältigen Düften und Genüssen. Auch dort gestalteten die Musiker der Oldieband „Von Stülp Revival“ ein musikalisches Gastspiel. Neben den klassischen Oldies der sechziger bis achtziger Jahre hatten die Musiker zahlreiche Chansons einstudiert, etwa von Joe Dassin, Gilbert Bécaud und Georges Moustaki, was natürlich vor allem den französischen Marktbesuchern Freude bereitete.
Der Abend war deshalb ein weiterer Höhepunkt, weil Jérôme Plantevin und seine Familie in der „Auberge Le Moulin du Château“ im Bergdorf Villeperdix mit regionalen, ursprünglichen Speisen der Provence sowie korrespondierenden Getränken für einen unvergleichlichen Gaumenschmaus sorgte.
Kulturell begeisterte die Fahrt nach Les Baux de Provence. „Die Multimedia-Projektion in dem ehemaligen Steinbruch war wirklich sagenhaft“, kommt Klaus Tiemann auch nach der Rückkehr nach Mechernich immer noch ins Schwärmen. Im Programm als ein Muss für Kunstliebhaber angekündigt, hielten die „Carrières des lumières“ offenbar, was die Ankündigung versprochen hatte.
Grandiose Bogenbrücke
Das Etikette „atemberaubendes Naturerlebnis“ erhielt schließlich der Ausflug in die Gorges de l’Ardèche, eine 30 Kilometer lange Schlucht, die der Fluss wie ein Canyon in ein kalkhaltiges, etwas 300 Meter hohes Plateau gegraben hat. Die Teilnehmer der Tour konnten sich mit eigenen Augen davon überzeugen, was sich im Programm wie folgt las: „Grandios ist die Bogenbrücke Pont d’Arc. Der Fluss hat einen Felsvorsprung durchbohrt und einen großen Kalksteinbogen hinterlassen.“
Nach der Naturgewalt folgte der bereits erwähnte Höhepunkt mit dem französisch-deutschen Abend in dem kleinen Ort Venterol. Zu einem köstlichen Menü wurde "Vin rouge" gereicht und sogar Kölsch, welches seinen Weg über die "Autoroute du Soleil" nach Nyons gefunden hatte. Nach dem Dessert rockten die "Stülper" dann den Saal mit ihren altbekannten Songs auf Deutsch, Englisch und Französisch.
Letztes Lied „En unserem Veedel“
Die Band, deren Name 1973 in Nyons kreiert wurde und die 2023 somit ihr 50-jähriges Bestehen feiert, präsentierte sich in Nyons in mit zwei neuen Gitarristen. Zum einen Rainer Pütz, der in Mechernich als Kirchenmusiker und Leiter der Sacro-Pop-Band "Rainer Wahnsinn" bekannt sein dürfte. Zum anderen Eric Guicherit aus Euskirchen, dem die Gitarre schon als Jugendlicher ans Herz gewachsen ist, und der auch gesanglich eine Bereicherung für die Band darstellt. Die spielte am Samstag als letztes Lied „En unserem Veedel“. Während sich alle eingehakt hatten und schunkelten, war jedem war klar, dass es eine musikalische Fortsetzung geben muss.
Vorausahnend, dass es ein längerer Abend werden würde, sah das Programm am letzten Tag einen späteren Start vor. Ziel des Ausfluges war die mittelalterliche Altstadt von Vaison-la-Romaine. Der Ort ist zudem heute die größte archäologische Ausgrabungsstätte Frankreichs, wobei die meisten Spuren aus dem 1. und 2. Jahrhundert nach Christus stammen.
Doch was wäre eine Frankreich-Fahrt ohne guten Wein. Daher stand auch ein Besuch eines Weingutes auf der Tagesordnung. Dort gab es neben einer Führung, die Möglichkeit, edle Côtes-du-Rhône-Weine zu verkosten. Sicherlich hat auch die ein oder andere Flasche den Weg in den Reisebus gefunden, der die 53 Teilnehmerinnen und Teilnehmer am nächsten Tag sicher nach Mechernich bringen konnte. Für sie wurde auch ein weiteres Orakel aus dem Programm zur Realität: Es war mal wieder viel zu kurz, aber beeindruckend. Und so freuen sich beide Seiten auf ein Wiedersehen in Mechernich. Au revoir!