Tiere und Pflanzen
Die Kartsteinhöhle (Kakushöhle) gehört zu den größten natürlichen Höhlen im nordrhein-westfälischen Teil der Eifel. Die Felsen und die Höhlen stellen Lebensraum für viele besondere Tiere und Pflanzen dar.
Bis zu neun streng geschützte Fledermausarten nutzen die Höhlen als Winterquartier. In den zahllosen Spalten können die Tiere kopfüber an der Decke hängend ihren Winterschlaf halten. Dabei sinkt ihre Körpertemperatur von 38° C auf einige Grade über 0° C ab. Sämtliche Lebensfunktionen laufen auf Sparflamme. Der Herzschlag fällt von ungefähr 600 Schlägen pro Minute auf nur 10 Schläge ab und auch die Atemfrequenz geht stark zurück. Während des Schlafes ist der Stoffwechsel fast ausgeschaltet. Auf diese Weise verbrauchen die Fledermäuse nur sehr wenig Energie und können von ihren Fettreserven leben.
Es handelt sich hierbei jedoch nicht um einen echten Schlaf. Die Fledermäuse registrieren alles, was in ihrer Umgebung passiert. Vielmehr ist der Name "Winterlethargie" passender. Die Fledermäuse benötigen für das Aufwachen aus dieser Winterlethargie recht viel Energie. So kann es vorkommen, dass ein Tier nicht über einen ausreichenden Fettvorrat verfügt und langsam stirbt. Besonders bei häufigen Störungen im Winterquartier kann dies passieren, da die Tiere zwangsläufig aufwachen und unnötig von ihren Reserven zehren. Aber auch nach langen und harten Wintern sind einige Verluste festzustellen.
Der Winterschlaf wird regelmäßig unterbrochen, um die klimatischen Bedingungen des Quartiers zu überprüfen. Sollte das Mikroklima den Winterschläfern nicht mehr zusagen, werden auch im tiefen Winter Quartierwechsel durchgeführt. Die Ansprüche an das Quartier sind von Art zu Art verschieden. Einige Arten bevorzugen kühle Überwinterungsplätze, andere benötigen jedoch etwas wärmere Bereiche. Die Temperatur der Winterquartiere liegt zwischen 2° C und 12° C. Besonders wichtig ist eine hohe Luftfeuchtigkeit, da die Fledermäuse sonst durch Austrocknung gefährdet sind.
Mitte März bis Anfang April erwachen die Fledermäuse langsam aus ihrer Lethargie und machen sich auf den Weg in ihre angestammten Sommerlebensräume (Quelle: http://www.fledermausschutz.de).
Um einen Bereich der Höhle als ungestörtes Fledermausquartier zu sichern, wurde ein kleiner Teil durch ein Fledermausgitter abgesperrt.
Öffnungszeiten
"Café Land-Genuss"
April bis September
Montag: Ruhetag
Dienstag - Freitag: 11 - 18 Uhr
Wochenende & Feiertage: 11 - 18 Uhr
Oktober bis März
Montag & Dienstag: Ruhetage
Alle anderen Tage: 11 - 17 Uhr
Tel. 02482-9198282
Neben den Fledermäusen nutzen aber auch Amphibien und Insekten die Kalktuffhöhlen wegen ihrer besonderen mikroklimatischen Verhältnisse und ihres Wasserhaushaltes als Winterquartier. An den Hängen und am Hangfuß des Kartsteins kommt ein besonderer und seltener Waldtyp vor: der Ahorn-Schlucht- bzw. Hangschuttwald. Der Boden ist hier teilweise noch in Bewegung und ist mit Hangschutt, Geröll und Blockhalden bedeckt. Das Kronendach der Bäume ist sehr licht, deshalb ist die Krautschicht üppig ausgebildet.
Farne, Moose, Flechten und Frühjahrsblüher bestimmen am Boden und auf dem Geröll diesen Lebensraum. Schlucht- und Hangmischwälder sind seltene Waldtypen, die nur auf Sonderstandorten vorkommen. Sie sind Lebensraum vieler außergewöhnlicher Tier- und Pflanzenarten.
Hier am Kartstein gibt es noch viel altes und totes Holz, in den teils uralten Bäumen finden sich Baumhöhlen, die von spezialisierten Tieren genutzt werden.
Einen Überblick über die Vielfalt der Pflanzen erhalten Sie hier.
Ansprechpartnerin Tourismus
Gabriele Schumacher
Fachbereich 3, Bildung, Soziales und Tourismus
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