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Mechernich-Camp in Polen

Kinder und Jugendliche aus den katholischen Kirchengemeinden der GdG „St. Barbara“ und des Jugendrotkreuzes Mechernich bauten ihr Sommerzeltlager diesmal in der Nähe der Partnerstadt Skarszewy auf – Solidarnosz-Museum, Marienburg und ein Freundschaftsspi

Kirchen- und Rotkreuz-Jugendliche und Betreuer vor dem Rathaus in Mechernichs polnischer Europa-Partnerstadt Skarszewy. Insgesamt zwölf Tage waren die Eifeler nach und in Polen unterwegs und sammelten unvergessliche Eindrücke. Foto: Anna Lang/pp/Agentur ProfiPress

Zeltrunde mit Vorstellung der einzelnen Gruppennamen am ersten Abend nach Ankunft am 16. Juli. Foto: Manfred Lang/pp/Agentur ProfiPress

Am idyllischen Nedackiesee im Freizeit- und Erholungszentrum „Twardy Dol“ 50 Kilometer südlich von Danzig wurde 2017 das Mechernicher Sommerzeltlager „Camp St. Agnes“ errichtet. 50 Kinder, Jugendliche und Erwachsene erlebten eindrucksvolle Tage. Foto: Anna Lang/pp/Agentur ProfiPress

Der Diakon und stellvertretende Rotkreuz-Vorsitzende Manfred Lang, geistlicher Leiter des kombinierten Kirchen- und Jugendrotkreuz-Sommerlagers, erprobt seine bis dahin nur rudimentär vorhandenen Fähigkeiten im Anfertigen eines „Selfie“-Fotos mit dem Handy. Foto: Manfred Lang/pp/Agentur ProfiPress

Für die Gastgeber aus Skarszewy reichte es beim Freundschaftsspiel gegen Mechernich nur für einen Ehrentreffer. Die Spieler und eine Spielerin aus Mechernich waren durch die Bank körperlich und technisch überlegen, wenngleich auch die polnische „Nationalmannschaft“ hervorragende Einzelakteure auf dem Spielfeld hatte. Foto: Manfred Lang/pp/Agentur ProfiPress

Zur Lehrstunde in Sachen hohes Gut Demokratie wurde der Besuch im Solidarnosc-Zentrum auf dem Gelände der früheren Leninwerft in Danzig. Hier ist ein Teil der Mechernicher Polenreisenden am Runden Tisch zu sehen, an dem in der Übergangsphase vom kommunistischen Regime zur demokratischen Republik zwischen dem 6. Februar und dem 5. April 1989 in Warschau Gespräche stattfanden. Teilnehmer waren Vertreter der regierenden Polnischen Vereinigten Arbeiterpartei, der oppositionellen Gewerkschaft Solidarność, der katholischen Kirche und anderer gesellschaftlichen Gruppen. Foto: Manfred Lang/pp/Agentur ProfiPress

Am Krantor in Danzig. Foto: Manfred Lang/pp/Agentur ProfiPress

Mechernicher Jugendliche mit den Betreuern (von links) Peter Heimbach, Anna Lang und Christine Roggendorf. Foto: Manfred Lang/pp/Agentur ProfiPress

So schön wie am Nedackisee hatten es die Teilnehmer des seit 1994 stattfindenden „Camp St. Agnes“ selten. Im kommenden Jahr soll es an die Rur gehen, ebenfalls ein Camp direkt am Wasser. Foto: Anna Lang/pp/Agentur ProfiPress

Morgenstimmung am Nedackisee. Foto: Manfred Lang/pp/Agentur ProfiPress

Zehn der insgesamt 14 Betreuer und Busfahrer, die ihre Freizeit und zum Teil ihren Jahresurlaub für die jährlichen Mechernicher Sommerzeltlager opfern (von links): Brigitta Züll, Christine Roggendorf, Heinz Gerd Züll, Holger Stürmer, Steffi und Claudia Meyer, Manfred Schojohann, Andreas Kurth, Peter Heimbach und Manni Lang. Auf dem Bild fehlen Anna Lang, Fabian Hensch und Manfred Heinen. Foto: Hendrick Dahmen/pp/Agentur ProfiPress

In der Marienburg. Foto: Manfred Lang/pp/Agentur ProfiPress

Mechernich/Skarszewy – Erlebnisreiche Tage verbrachten 34 Kinder und Jugendliche und zwölf junge erwachsene und ältere Betreuer aus den Mechernicher Kirchengemeinden und dem Jugendrotkreuz im Sommerzeltlager „Camp St. Agnes 2017“ im Freizeitzentrum „Twardy Dol“ bei Skarszewy, der polnischen Partnerstadt von Mechernich.

Neben dem seit fast 25 Jahren üblichen Lagerleben mit Nachtwachen, Küchen- und Putzdiensten, Brennholzbeschaffung, Sport und Spielen machten die Mechernicher diesmal Ausflüge nach Danzig und Marienburg, absolvierten ein Fußballturnier mit den Messdienern von Skarszewy und feierten eine Heilige Messe mit einem deutschsprachigen polnischen Priester, Adam, einem Freund des Prälaten Ryszard Konefal von Skarszewy.

Bereits zwei Tage vor Sommerferienbeginn starteten Peter Heimbach, Diakon Manni Lang, Holger und Till Stürmer sowie die Eheleute Biggi und Heinz Gerd Züll am Donnerstag, 13. Juli, als Vortrupp von Mechernich aus mit Lkw und Pkw, um am See Nedackie 50 Kilometer südlich von Danzig das Sommerlager „Camp St. Agnes 2017“ aufzubauen.

Deutsch-polnischer Aufbau

Den Rotkreuzbus mit rund 50 Kindern und Betreuern an Bord steuerte Busfahrer Manfred Schojohann kurz nach Mitternacht am Sonntag, 16. Juli, auf den idyllisch gelegenen Zeltplatz, den der Vortrupp mit Hilfe des Lehrers und Dolmetschers Krystian Buchholcz und einiger seiner Schüler bereits aufgebaut hatten.

In den folgenden zehn Tagen machten die Mechernicher zahlreiche Begegnungen mit polnischen Jugendlichen, unter anderem bei einem 7:1 gewonnenen Fußballfreundschaftsspiel gegen die Messediener von Skarszewy. Im Lager lebte mit den Eifelern Natalia Buchholcz, die Tochter von Krystian Buchholcz, die bereits beide im Rahmen der Städtepartnerschaft in Mechernich zu Gast waren. Auch Kulturdezernentin Miroslawa Möller begrüße die Mechernicher, Bürgermeister Jacek Pauli weilte in Urlaub.

Besonders eindrucksvoll waren Ausflüge nach Danzig und Marienburg, wo jeweils kinder- und jugendgerechte deutschsprachige Führungen angeboten wurden. Zur Lehrstunde in Sachen hohes Gut Demokratie wurde der Besuch im Solidarnosc-Zentrum auf dem Gelände der früheren Leninwerft in Danzig.

Mahnung gegen Demokratiefeinde

Bürgerrechtsbewegung, Gewerkschaftswiderstand und schließlich der Fall des Eisernen Vorhangs und die zweitweise Überwindung der Blockbildung in Europa waren für die unter 25Jährigen Geschichtsunterricht, für die älteren Teilnehmer von Kirchengemeinden und Rotem Kreuz eine mahnende Erinnerung daran, was angesichts neuer nationalistischer Bestrebungen in Europa auf dem Spiel steht.

„Camp St. Agnes“ fand 1994 erstmals und seither jedes Jahr zu Beginn der Sommerferien statt. Die Sommerzeltlager wurden jeweils zwischen Hunsrück und Niederrhein aufgeschlagen. 2017 ging es erstmals ins europäische Ausland.

Das Lagerleben ist immer gleich und besteht aus Meditationen und Gebeten, verschiedenen Aufgaben und Diensten sowie jeder Menge Freizeit und Spaß. Den Abend beschließen jeweils Lagerfeuerrunden mit Vorlesen und Gesang.

Sehnlich mit einer Spannung aus Vorfreude und Schauder erwartet wird jeweils die Nachtwanderung mit Mutprobe am letzten Abend, bei der ältere Jugendliche eine Strecke durch den Wald vorbereiten, auf der es mit Dingen zugeht, die nicht ganz geheuer sind. Verlangt ist dabei das Vertrauen, dass einem nichts geschieht, das Stück Strecke legen die Kinder alleine oder zu zweit zurück und bekommen am Ende für ihre Courage ein „Mut-Bändchen“ ans Handgelenk geflochten.

pp/Agentur ProfiPress

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