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Biegers arbeiten am Generationenwechsel

Unternehmerfrühstück der Kreiswirtschaftsförderung fand diesmal im „Krewelshof Eifel“ auf Mechernicher Boden statt

Danielle und Theo Bieger führten beim Unternehmerfrühstück auf dem „Krewelshof Eifel“ in Obergartzem durch ihren Hofladen, in dem neben eigenen Erzeugnissen auch saisonale Produkte aus der Region angeboten werden. Fotos: Dr. Michael Thalken/Eifeler Presse Agentur/epa/pp/Agentur ProfiPress

Familie Bieger mit den Töchtern Bibi und Kim (v.l.), den Eltern Danielle und Theo Bieger, Kreiswirtschaftsförderin Iris Poth, Landrat Markus Ramers und Sohn Max Bieger.

Max Bieger (l.) erläutert Unternehmern aus dem Kreis Euskirchen Geschäftsprinzip und Abläufe auf dem „Krewelshof Eifel“.

Mechernich-Obergartzem – Danielle Bieger deutete es in der Talkrunde beim Neujahrsempfang von Mechernichs Bürgermeister Dr. Hans-Peter Schick bereits an: Der Familienbetrieb „Krewelshof“, angeführt von Landwirt Theo Bieger und Ehefrau Danielle, einer gelernten Architektin, hat bereits drei Kinder im Unternehmen, jedes für einen eigenen Bereich zuständig und verantwortlich. Biegers arbeiten also bereits am Generationenwechsel.

Dass das längst nicht alle Firmen von sich behaupten können, ist allgemein bekannt und war auch Thema beim Unternehmerfrühstück der Wirtschaftsförderungsabteilung der Kreisverwaltung unter dem Titel „Viertelvoracht“ auf Mechernicher Boden, nämlich in eben jenem bekannten „Krewelshof „Eifel“ in Obergartzem, „keinen normalen landwirtschaftlichen Betrieb“, wie die Agentur „epa“ meldet, „denn Bauer Theo Bieger, seine Frau Danielle und die drei Kinder Bibi, Kim und Max betreiben eher so etwas wie eine Event-Landwirtschaft“.

Den elterlichen Bauernhof Burg Enzen übernahm Bauer Theo in den 1990er Jahren. „Für mich war bald klar, dass Fleischvieh, Eierproduktion und Weizen nur eine begrenzte Zukunftschance haben, ein Familieneinkommen zu erarbeiten“, sagte Bieger beim Termin: „Das trockene und sonnenreiche Gebiet in Enzen habe ich daher lieber für den Gemüse- und Obstanbau genutzt.“

Graf Berghe von Trips lernte in Enzen

Bis heute baut er dort Spargel, Erdbeeren, Kirschen, Pflaumen und Zwetschgen, Birnen und Äpfel, sowie Kürbisse und Weihnachtsbäume an. „Und auch die Kartoffeln dürfen nicht fehlen, denn für Kartoffeln hat Bauer Theo ein ganz besonderes Faible“, schreibt der Redakteur Dr. Michael Thalken.

Den Anfang diesbezüglicher unternehmerischer Aktivitäten markierte die „Grüne Kiste“, ein Verkaufsstand an der Kommerner Straße in Euskirchen seit den 90er Jahren. Darauf folgte die „Grüne Scheune“ in Schleiden in 1993. In 2002 wurde der Krewelshof Köln/Lohmar mit Milchziegen und einer Käserei eröffnet, 2014 dann der „Krewelshof Eifel“ im städtischen Mechernicher Gewerbegebiet „Obergartzem III“ in unmittelbarer Nachbarschaft des Enzener Urhofs Burg Enzen, auf dem schon Rennfahrerlegende Wolfgang Graf Berghe von Trips als junger Mensch in die Landwirtschaftslehre ging.

„Nicht alle haben damals daran geglaubt, dass aus der Idee etwas werden würde“, erinnerte sich Danielle Bieger bei der von Roland Larmann moderierten Talkrunde beim Neujahrsempfang der Stadt Mechernich: „Aber ich habe an meinen Mann geglaubt“. Und sie habe recht behalten, sagte auch Landrat Markus Ramers in seiner Begrüßungsansprache beim Unternehmerfrühstück: Heute sei der „Krewelshof“ eine Adresse für Einheimische und Touristen.

Allein die Kürbisschau jedes Jahr im Herbst, bei der aus tausenden Früchten Flugzeuge oder Traktoren aufgetürmt werden, locke zusammen mit einer Regatta auf schwimmfähigen Kürbissen hunderte bis tausende Zuschauer an den Krewelshofer See. „Im Hofladen kann man die Produkte aus der Landwirtschaft und viele andere Dinge erwerben“, schreibt die „Eifeler Presseagentur“.

(Noch) kein Biobetrieb

Hinzu kämen ein Selbstbedienungs-Café und Räumlichkeiten, wo man Tagungen, Hochzeiten und Firmenevents feiern kann: „Aber egal, wohin man auch schaut, der »Krewelshof« hat seinen eigenen Stil… zwischen fellbedeckten Caféhausstühlen und Hightech-Spargelschälmaschine.“ Gestalterin der Räume sei die älteste Tochter Bibi.

„Wir sind zwar (noch) kein Biobetrieb“, berichtete Theo Bieger bei dem Unternehmertreffen, „tendieren aber deutlich in diese Richtung und übernehmen viele gute Ideen aus deren Anbau“: An seine Kartoffeln beispielsweise lässt er weder Keimhemmungsmittel, noch Konservierungsgase.

Insgesamt werden noch 163 Hektar Agrarfläche beackert, davon 20 Hektar für Kürbisse. „Wir versuchen, unsere Arbeit so transparent wie möglich zu gestalten“, sagte der 67-Jährige, der betonte, dass er sich „langsam aus dem Alltagsgeschäft etwas zurückziehen“ wolle.

Tochter Bibi hat ihren Master in Environmental Economics gemacht, ist verantwortlich für die zukünftige Ausrichtung des Hofes, für die Frühlings-, Kürbis- und Winterschau, und hat die Käserei unter sich. Ihre Schwester Kim, Bachelor in Agribusiness & Food Engineering, will die Geschäftsführung in Lohmar übernehmen und den dortigen Betrieb weiter ausbauen.

Sohn Max, Master in Agrar-IT, ist der EDV-Experte und setzt laut „epa“ auf Künstliche Intelligenz unter anderen für autonom fahrende Traktoren, intelligente Erdbeerbewässerung und KI-gestütztes Marketing.

Geplant und organisiert wurde das Unternehmerfrühstück von der Kreiswirtschaftsförderin Iris Poth, Henrike Bünder und Alina Kramer (Kreisverwaltung) sowie Alexandra Bennau und Rainer Santema (Sparkasse KSK Euskirchen).

pp/Agentur ProfiPress

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