Mädchen schossen am besten
Mechernich/Skarszewy -20 Kinder der Gesamtschule Mechernich und vier erwachsene Begleiter um die Partnerschafts-Vereinsvorsitzende Sabine Sommer und deren Stellvertreterin Claudia Schulte besuchten jetzt Mechernichs polnische Partnerstadt Skarszewy, 50 Kilometer südlich von Danzig.
Seit ungefähr zwölf Jahren finden solche Jugendaustausche mit Skarszewy statt, mit dem befreundeten französischen Provence-Städtchen Nyons bereits seit über 50 Jahren. Ziel ist es, dass sich junge Menschen über Ländergrenzen hinweg kennen- und schätzen lernen – und bei ihren Besuchen die jeweilige Alltagskultur erfahren und die Sprache einüben.
Für einige Kinder war es der erste Flug. Vor dem Abheben der Maschine nach Danzig trafen die Mechernicher im Düsseldorfer Flughafen mit dem Sänger Heino aus Bad Münstereifel einen prominenten Zeitgenossen aus der unmittelbaren Eifeler Nachbarschaft. Claudia Schulte schreibt: „Gut gelaunt kamen wir im Freizeitwohnpark Borówno bei Skarszewy in unseren Hütten an. Ein gemütlicher erster Abend begann.“
Vorsichtig näherten sich die deutschen und polnischen Kinder einander an: „Stückchen für Stückchen, aber es dauerte nicht lange und die Gruppe war komplett gemischt und ausgelassen. Die Kommunikation zwischen den Jugendlichen mischte sich aus Englisch, Polnisch und Deutsch sowie mit Händen und Füßen…“ Kulturdezernentin Miroslawa Möller hatte sich lustige Kennenlernspiele einfallen lassen. Claudia Schulte: „Beim Tauziehen gaben die Kids wirklich alles.“
Im Rathaus empfangen
Natürlich empfing Jacec Pauli, der Bürgermeister der Mechernicher Partnerstadt, die knapp 25köpfige Gruppe aus der Eifel im Rathaus von Skarszewy. Bei einem Bummel durch die pommersche Stadt fanden die Gäste auch jene im Guinness-Buch-der-Rekorde verzeichnete evangelische Fachwerkkirche, die einmal von vielen fleißigen Händen binnen 24 Stunden errichtet worden war.
Die Tage in den Familien ihrer Austauschschüler haben den 20 Mechernicher Gesamtschülern nach eigenen Angaben am besten gefallen. Aber auch Kajakfahren, Klettern und Beachvolleyball sorgten für Unterhaltung. Eine Schülerin: „Also eigentlich war einfach alles klasse.“ Während des Tags in den polnischen Familien besuchten die Betreuer Malbork und die berühmte Marienburg aus dem 13. Jahrhundert.
Alle zusammen besuchten Danzig, auch die meteorologische Säule, die an Gabriel Fahrenheit, den berühmten Sohn der Stadt, erinnert. Claudia Schulte: „Die lange Marktstraße ist überhaupt sehr sehenswert. Für die Schüler war das anschließende Shoppen allerdings noch spannender. Am Nachmittag ging es zur geschichtsträchtigen Westerplatte, mit deren Beschießung der Zweite Weltkrieg begann.“
Die Gastgeber hatten sich noch etwas ganz Besonderes für die Mechernicher einfallen lassen. Die Schützenbruderschaft Skarszewy lud zum Schießwettbewerb mit Luftgewehren. „Alle waren hochkonzentriert. Und gewonnen hat eines der Mädels. Herzlichen Glückwunsch an die besten Schützen dieses Schießwettbewerbs“, schreibt Claudia Schulte vom Partnerschaftsverein Skarszewy in ihrem Reisebericht..
Gastfreundschaft und gutes Essen
Am letzten Tag in Polen besichtigten die Kinder und Jugendlichen vom Bleiberg die beiden Schulen der Partnerstadt, die traditionell am Jugendaustausch mit Deutschland teilnehmen: „In Polen besuchen Kinder die Grundschule von der ersten bis zum Ende der achten Klasse. Erst danach wird differenziert. Ein ganz anderes Schulsystem als unseres.“
Nach einem Mittagessen in einer der Schule ging es zur Verabschiedung ins Kulturzentrum. „Da flossen auch ein paar Abschiedstränen“, so Claudia Schulte. Die Kinder erinnern sich gerne an die Gastfreundschaft der Polen, an gemeinsame Volleyballspiele und Kajaktouren mit Besuch in einem Indianerdorf.
„Es war eine sehr schöne Woche und ich kann sie nur empfehlen“, schreibt ein Teilnehmer. Und eine andere: „In Polen war es sehr toll. An besten fand ich das Kajakfahren und den Kontakt mit Kindern, die eine andere Sprache sprechen. Das war eine sehr tolle Erfahrung für mich. Ich hoffe, wir können es nächstes Jahr genauso toll für die Polen machen.“
Ein anderer Teilnehmer notierte: „Die Leute waren sehr gastfreundlich und das Essen hat besonders gut geschmeckt. Wir waren an einem sehr schönen See, wo wir schwimmen konnten und Tretboot fahren und das schönste am Tag war immer das gemeinsame Volleyballspiel…“