Erster Spargel am Tannenwäldchen
Mechernich-Obergartzem – Oleksandre, Dascha und die Spinne machen Meter – viele Meter. Denn nur vereinzelt schauen die weißen Köpfe des Spargels aus den Dämmen hervor. Die beiden Erntehelfer haben auf dem Feld am Tannenwäldchen kurz vor Ostern mit der Ernte angefangen und die ein oder andere Kiste kommt bereits zusammen.
„Ja, wir sind recht früh dran“, berichtet Krewelshof-Bauer Max Bieger, während er im Auto auf die Temperaturanzeige zeigt. 16,5 Grad steht dort. Eine Wärme, die der Spargel mag. Auf der anderen Seite war es sehr nass, ein Wetter, das nicht so gut ist, wenn die charakteristischen Dämme aufgefahren werden, in denen die Spargelpflanzen wachsen.
An einem Feld direkt neben dem Obergartzemer Krewelshof wird auch deutlich warum. „Die Erde auf den Dämmen ist sehr krümelig, sehr grob“, sagt Max Bieger. Aber der Spargel mag lieber ganz feine Böden, fast sandig. Außerdem ist es noch sehr nass im Boden, auch wenn die Oberfläche einen anderen Eindruck vermittelt. „Wir werden hier bestimmt noch ein zweites Mal Aufdämmen müssen“, berichtet der 24-jährige Masterstudent.
Anbau mit GPS-Technik
Das geschieht auf dieser Parzelle mit RTK-Unterstützung. „Mit dem GPS der Landwirtschaft“, erklärt Max Bieger. Denn das System weiß, wo die Pflanzen stehen, so dass Traktor und Gerät so exakt manövriert werden können, dass sich die Pflanzen genau in der Dammmitte befinden. Das ist wichtig für ihr gerades Wachstum. „Da Spargel sieben Jahre steht, ist diese Technik noch nicht so weit verbreitet“, sagt Max Bieger über diesen modernen Ansatz in der ohnehin recht innovationsfreudigen Landwirtschafts-Branche.
Im Feld am Tannenwäldchen war noch die Expertise und Erfahrung des Traktorfahrers gefragt. Hin und wieder geht das schief. Verständlich. Und so ernten Oleksandre und Dascha hier und dort auch mal krumme Exemplare des weißen Goldes. „Die landen dann in der Suppe, die guten Stangen auf dem Teller“, weiß Max Bieger, während er die beiden Erntehelfer begleitet.
Die nutzen für ihre Arbeit einerseits das Spargelmesser zum Stechen der Stangen und andererseits eine Maschine, die sich Spargel-Spinne nennt. Damit wird die Folie, die über den Dämmen liegt, vorne angehoben, um die Arbeitsfläche freizulegen. Hinten landet die Folie dann wieder akkurat auf dem Damm. „Die Folien bestehen aus einer weißen und einer schwarzen Seite“, erläutert der Krewelshof-Bauer: „Damit können wir die Temperatur und somit auch den Zeitpunkt der Ernte über die Saison hinweg steuern.“
Regional und nachhaltig
Das ist auch ein Grund dafür, dass die Spargelernte schon recht früh beginnen konnte. Wenn das Wetter kühl und die Sonne noch nicht so stark ist, wird die schwarze Folienseite nach oben gedreht, damit die Erde stärker erwärmt wird und der Spargel wachsen kann. In Vorbereitung darauf, dass Oleksandre, Dascha und die Spinne künftig deutlich mehr Spargelstangen aus dem Eiferer Boden holen, wurde im Hofladen des Obergartzemer Krewelshofs bereits die moderne Schälmaschine aufgebaut.
„Ich denke, dass wir das Kilo Spargel, Klasse I, zu Beginn für um die 17,50 Euro anbieten können“, meint Max Bieger, der mit seiner Familie auf die Sorte Cumulus setzt. „Sie bringt zwar weniger Ertrag, aber ist geschmacklich einfach richtig gut“, so der 24-Jährige. Davon können sich Krewelshof-Kunden und -Gäste überzeugen. Denn der Spargel, der rund um den Erlebnisbauernhof wächst, wird im Sinne eines regionalen und nachhaltigen Anbaus auch nur dort zum Verkauf angeboten.
Zudem steigt die Vorfreude auf ein ganz besonderes Angebot rund um das weiße Gold. Denn ab dem 3. Mai startet das Spargeldinner. Im Wonnemonat findet das immer freitags auf den Krewelshöfen in der Eifel und in Lohmar statt. Dann können die Gäste leckere Spargelgerichte im tollen Ambiente genießen. Auf dem Krewelshof Eifel wird die Premiere am 3. Mai zudem noch von Timo K. am Piano begleitet. Infos und Reservierungen unter: