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Vom „Schrubberballett“ zum Showtanz

Männerballett Holzheim bestreitet ein Dutzend Auftritte pro Session – Die Agentur ProfiPress berichtete im Rahmen des Sonderheftes zur „Goldenen Hochzeit“ zwischen Mechernich und Kommern

„Wir kennen untereinander unsere Stärken und Schwächen. So können wir jeden an die für ihn beste Position in der Formation bringen“, erklärt Bernhard Franzen, einer der Tänzer im Holzheimer Männerballett. Foto: Privat/pp/Agentur ProfiPress

Das „Schrubberballett“ hatte 1966 seinen ersten Auftritt – ursprünglich als Parodie auf die karnevalistischen Garden, die wiederum selbst als Parodie auf das preußische Militär gedacht waren. Repro: Steffi Tucholke/pp/Agentur ProfiPress

Unter anderem als Schaffner trat das Männerballett Holzheim – hier mit Trainerin Petra Zimmermann – auf. Foto: Privat/pp/Agentur ProfiPress

„Wir sind stolz auf unsere beiden Garden, das Männerballett und die Showtanzgruppe »Leev Maries«“, sagt Edith Emonds, Vorsitzende der Karnevalsfreunde Holzheim, die das Männerballett selbst über viele Jahre trainierte. Repro: Steffi Tucholke/pp/Agentur ProfiPress

 

Mechernich-Holzheim – Rund 56 Jahre ist es her, dass in Holzheim eine Gruppe von Männern mit Schrubber und Kittelschürze über die Bühne fegte und sich als „Schrubberballett“ einen Namen machte. Die Schrubber stehen inzwischen wohl wieder im Waschkeller, das Holzheimer Männerballett macht aber weiterhin die Bühnen unsicher.

 

Gut ein halbes Jahr trainieren die Männer ein- bis zweimal pro Woche im Holzheimer Pfarrheim, bevor sie im November mit ihrem Auftritt in die neue Session starten. Das Training merkt man der Gruppe an: Choreografie, Kostüme und Musik sind genau aufeinander abgestimmt, sogar Hebefiguren gehören zum Repertoire der 13 Tänzer, die zwischen 20 und 66 Jahre alt sind.

 

 

 

Stärken und Schwächen

 

„Wir kennen untereinander unsere Stärken und Schwächen. So können wir jeden an die für ihn beste Position in der Formation bringen“, erklärt Bernhard Franzen, der zusammen mit seinem Sohn Jonathan im Männerballett tanzt. Ziel der beiden Trainerinnen Petra Zimmermann und Leonie Kurth ist es, das Beste aus jedem Einzelnen herauszuholen.

Bernhard Franzen weiß: „Eine Choreografie muss nicht kompliziert sein, um gut auszusehen.“ Vielmehr wolle man mit der Tanznummer eine Geschichte erzählen: „Natürlich ist das auch Schauspiel mit Musik und Kostümwechsel, aber wir wollen auch tänzerisch zeigen, was wir können.“

 

Am Anfang steht der gemeinsame Gedankenaustausch zum Thema der Show. Vor einigen Jahren hatte die Gruppe beispielsweise das Thema „Eisenbahn“, zu dem die Männer als Schaffner auf die Bühne kamen. Lieder wie „Eine Insel mit zwei Bergen“ gaben den musikalischen Rahmen, der die Tänzer über mehrere „Reisestationen“ unter anderem nach Köln und auf den Ballermann führte.

 

 

Fehler werden gerne verziehen

 

Ein gutes Dutzend Auftritte bestreitet das Holzheimer Männerballett in einer Session. Dazu sind sie in der Eifel und bis nach Düren unterwegs. Auch bei Männerballett-Wettstreiten in der Region treten sie gerne an und haben schon diverse Titel wie „Stärkste Männer“ oder sogar „Schönste Männer“ mit nach Hause gebracht. „Einem Männerballett verzeiht das Publikum aber auch gerne den einen oder anderen Fehler“, verrät Bernhard Franzen mit einem Augenzwinkern.

 

Höhepunkt ist jedes Jahr die Dorfsitzung vor heimischem Publikum in Holzheim. „Der Karneval in Holzheim ist weit bekannt. Hierher kommen sogar die Jecken aus Holland und Köln, um mit uns zu lachen und zu feiern“, sagt Edith Emonds, Vorsitzende der Karnevalsfreunde Holzheim und selbst seit mehr als drei Jahrzehnten im Karneval aktiv – unter anderem als Trainerin des Männerballetts: „Wir sind stolz auf unsere beiden Garden, das Männerballett und die Showtanzgruppe »Leev Maries«.“

 

 

Ursprünglich war das „Schrubberballett“ als Parodie auf die Garden der Karnevalsgesellschaften gedacht, die in Uniform und mit Holzgewehren „bewaffnet“ über die Karnevalsbühnen marschierten. Eine Parodie auf die Parodie sozusagen, denn die karnevalistischen Garden waren schließlich als Parodie auf das Militär – insbesondere die Preußen im 19. Jahrhundert – entstanden.

Heute ist das Männerballett eher eine Art Showtanz mit Augenzwinkern – in einer Qualität, die das Publikum immer wieder zu überraschen vermag. Die Jecken dürfen schon gespannt sein: Das Thema für die kommende Session lautet „Bienen und Blumen“. Bernhard Franzen: „Der Weg zur gelungenen Choreografie – das ist es, was Spaß macht. Und wenn unser Auftritt dann noch beim Publikum gut ankommt, ist es perfekt.“

pp/Agentur ProfiPress

 

 

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