Mechernich-Satzvey – Unter der Treppe lagen sie mit ihren Kissen, auf der Bühne hatten sie es sich gemütlich gemacht und auch hinter dem Schreibtisch der Schulsekretärin fanden sie ein kuscheliges Plätzchen, um den spannenden, lustigen und märchenhaften Geschichten zu lauschen. Zum Vorlesetag in der Grundschule Satzvey war wirklich jede nur erdenkliche Ecke von Kindern belegt, damit sie mit ihren Vorlesepaten für eine halbe Stunde eintauchen konnten in andere Welten.

Aus Jim Knopf von Autor Michael Ende las der Mechernicher Bürgermeister Dr. Hans-Peter Schick den Kindern vor. Foto: Ronald Larmann/pp/Agentur ProfiPress
Zu den ungewöhnlichen Leseorten zählten neben dem Treppenhaus, dem Schulsekretariat und der Bühne auch die OGS-Küche, das Schulleiter-Büro oder das Lehrerzimmer. „Räume, in denen die Kinder sonst selten oder gar nicht sind. Das macht den Vorlesetag noch etwas spannender“, erklärt Schulleiterin Alexandra Offermann. Die meiste Spannungen erzeugten allerdings die vorgelesenen Geschichten.
Wünsche der Kinder erfüllt
„Heute wird aus insgesamt 37 Büchern gelesen“, verrät Alwine Klein, die den Vorlesetag organisiert hat. Dabei musste sie ganz viele Puzzleteile so anordnen, dass alles ein harmonisches Bild ergibt. Denn die Kinder durften sich im Vorfeld wünschen, welche Bücher gelesen werden sollten. „Jedes Kind hat einen Wunsch auch erfüllt bekommen“, sagt Alwine Klein, die auch die Räume und die vielen Lesepaten koordiniert hat.

Vor langen Listen mit Büchern, Räumen und Kindern stehen Schulleiterin Alexandra Offermann (r.) und Alwine Klein, die Organisatorin des Vorlesetages in Satzvey. Foto: Ronald Larmann/pp/Agentur ProfiPress
Dazu zählte etwa Mechernichs Bürgermeister Dr. Hans-Peter Schick, der im Musikraum aus „Jim Knopf“ vorlas. Mit Märchen verzauberte Ortsbürgermeisterin Heike Waßenhoven ihre Zuhörer auf der Bühne, abgeschirmt hinter einem Vorhang. Auch der ehemalige Schulleiter Michael Kaiser hatte es sich nicht nehmen lassen, am Vorlesetag dabei zu sein. In der Bücherei las er aus „Die Prinzessin, die nicht spielen wollte“ und ließ den Spruch an der Wand Realität werden. Denn dort steht: Lesen ist Kino im Kopf.
Kopfkino in kleinen Gruppen
Und so gab es überall in der Schule zahlreiche Kopfkino-Vorstellungen für die kleinen Zuhörerinnen und Zuhörer. Je eine halbe Stunde vor und nach der Pause wurde gelesen und durch die zahlreichen Vorleserrinnen und Vorleser konnten die Grundschulkinder die Bücher in kleinen Gruppen mit maximal zehn Zuhörern genießen. Und das taten sie dann auch, mit Klassikern von Astrid Lindgren, mit aktuellen Bestsellern wie „Die Schule der magischen Tiere“, mit Agathe Bond, einer Schildkröte, die die Eifeler Autorin Kerstin Rottland erdacht hat und mit ganz vielen anderen Büchern in allen Ecken der Schule.
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