Mechernich-Kommern – Das Freilichtmuseum in Kommern ist ein wunderbarerer Ort, spazieren zu gehen. Gerade jetzt im Winter hat man das weitläufige Gelände und seine zu fünf Dorfensembles und einem urbaneren Nachkriegs-Marktplatz gebündelten Bauten fast für sich alleine.

Auch wenn man das Freilichtmuseums Kommern seit 50 Jahren aus dem Effeff zu kennen glaubt: Es gibt bei jedem Besuch neue und überraschende Blickwinkel, wie hier am Niederrhein. Foto: Manfred Lang/pp/Agentur ProfiPress
Für Bürger der Stadt Mechernich kommt erfreulich hinzu, dass das vermutlich schönste Freilichtmuseum Deutschlands vor der eigenen Haustür liegt – und man es eintrittsfrei besuchen und besichtigen kann, so man möchte.
Denn seit den Gründertagen 1958 war es Bestandteil eines Deals, den der damalige Kommerner Gemeindedirektor Norbert Leduc mit dem Landschaftsverband Rheinland aushandelte, dass die Bürger der „Belegenheitskommune“ (damals Kommern, heute Mechernich) des neuen LVR-Museums für alle Zeiten kostenlosen Zutritt erhalten sollen.

Auf dem mit 3,6 Kilometern längsten und rot markierten Rundweg durch das Kommerner Freilichtmuseum gelangt man architekturgeschichtlich bis auf die andere Rheinseite („schäerl Segg“) ins Bergische Land. Foto: Manfred Lang/pp/Agentur ProfiPress
Das spart Erwachsenen aus dem Stadtgebiet Mechernich (Personalausweis nicht vergessen!) bei jedem Museumsbesuch 9,50 Eintritt und Studenten und Auszubildenden 7,50 Euro. Geöffnet hat das Rheinische Freilichtmuseum an 365 Tagen im Jahr, im Winter (noch bis einschließlich 28. Februar) von 10 bis 17, im Sommer (bis 31. Oktober) von 9 bis 18 Uhr. Einlass wird bis eine Stunde vor Schließung gewährt, man kann also unter Umstünden nicht nur einen Spaziergang am Wochenende, sondern auch werktags am Feierabend machen.
Fünf Dörfer auf 110 Hektar
Die historischen Gebäude verteilen sich auf fünf Baugruppen auf dem 110 Hektar großen Kahlenbusch. Dort sind Gebäude aus Eifel und Voreifel, Westerwald und Köln-Bonner Bucht, dem Niederrhein und dem Bergischen Land in einem Zustand vor Anbruch der Industrialisierung im 19. Jahrhundert wiederaufgebaut und eingerichtet worden.

Zwischen und manchmal auch in den Innenhöfen der Gebäude aus Eifel und Voreifel, Westerwald und Köln-Bonner Bucht, dem Niederrhein und dem Bergischen Land bewegen sich allerlei Haus- und Nutztiere, Ackerpferde, Ochsen, Kühe, Geflügel, Esel, Ziegen, Schafe und Schweine sowie manchmal auch schauspielernde Zeitzeugen in historischen Gewändern. Hier sind es Hühner, die unter einer Saftpresse im Hof aus Elsig scharren. Foto: Manfred Lang/pp/Agentur ProfiPress
Dazwischen bewegen sich allerlei Haus- und Nutztiere, Ackerpferde, Ochsen, Kühe, Geflügel, Esel, Ziegen, Schafe und Schweine sowie manchmal auch schauspielernde Zeitzeugen in historischen Gewändern. Für einen Überblick über alles benötigt man nach LVR-Angaben zwei Stunden.
Man kann aber auch zusätzlich die Ausstellung „WirRheinländer“ und andere Sonderausstellungen sowie das Gasthaus zur Post besuchen und einen ganzen Tag im Museum verbringen. Zudem gibt es im Eingangsbereich einen Laden mit ausgesuchten Produkten und einer großen Auswahl ausgefallener Literatur über Landwirtschaft, Viehhaltung, Handwerk und alte Techniken.

Das dorfähnliche Gebäudeensemble aus Westerwald und Köln-Bonner Bucht ist mit Schule, Weinkelter, Backhaus, Tante-Emma-Laden, Imkerei, Postamt und Gasthof zur Post am reichhaltigsten ausgestattet. Foto: Manfred Lang/pp/Agentur ProfiPress
Rundwege blau, grün und rot
Auf einem Geländeplan und im Museumsführer sind drei Rundwege ausgewiesen. Blau (2 km) von der Kasse über den Westerwald und die Eifel zum Museumsplatz mit den Ausstellungshallen und wieder zurück durch den Westerwald (Gastwirtschaft). Grün (2,7 km) von der Kasse über den Westerwald und die Eifel zum Niederrhein, vorbei an den beiden Windmühlen zu den Ausstellungshallen und wieder zurück durch den Westerwald (Gastwirtschaft).
Der rote Rundweg misst 3,6 Kilometer und führt von der Kasse über den Westerwald und die Eifel in den Niederrhein, vorbei an der Kappenwindmühle ins Bergische Land, über die Bockwindmühle zum Marktplatz Rheinland, zu den Ausstellungshallen und wieder zurück durch den Westerwald (Gastwirtschaft) zur Kasse.
pp/Agentur ProfiPress